Hausarbeit Deutsch zum Thema Interneteinsatz in der Grundschule (17.06.2005)
Inhaltsverzeichnis
1.
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Einleitung
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2.
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Interneteinsatz in der Grundschule
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3.
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Kriterien für und gegen die Nutzung des Internets in der Grundschule
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4.
4.1
4.2
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Der
Interneteinsatz im Deutschunterricht
E-Mail Partnerschaften
weitere Einsatzmöglichkeiten
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5.
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Auswirkungen und
Nutzung des Internets im Lese- und Schreibprozess
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6.
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Fazit –
Konsequenzen des Interneteinsatzes
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7.
7.1
7.2
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Anhang
Literaturangaben
Anlage zur Hausarbeit
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1. Einleitung
Bei
meinen ersten Praktika kam ich mit Erst- und Zweitklässlern in Kontakt und war
erstaunt über ihr Interesse und ihre Kenntnisse im Umgang mit dem Computer und
dem Internet. Wenn ein ABC-Schütze meint er hätte schon einmal „gegoogelt“,
dann stellt sich die Frage welche Rolle das Internet im Alltag der Kinder
spielt und wie man in der Schule auf diese neuen Gewohnheiten der Kinder
eingehen sollte.
Welche
Kompetenzen brauchen die Kinder um adäquat mit dem Internet umzugehen, welche
Möglichkeiten stehen den Schulen mit Internetzugang nun zur Verfügung und wie
kann dieses Medium im Deutschunterricht pädagogisch sinnvoll und gewinnbringend
eingesetzt werden? Um diese spannenden Fragen auf den Grund zu gehen, ist diese
Arbeit entstanden.
An
dieser Stelle möchte ich mich bei den Kindern und ihrer Lehrerin bedanken, die
es mir ermöglicht haben, durch Fragebögen und Gespräche den Antworten auf meine
Fragen näher zu kommen.
Aus
Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich in dieser Hausarbeit durchgehend
die männliche Form.
Das
zweite Kapitel soll einen kurzen
Überblick über die Einsatzmöglichkeiten des Internets im Deutschunterricht in
der Grundschule geben. Die Begriffe Medienkompetenz und Lesesozialisation werden
geklärt.
Im
dritten Kapitel wird ein kurzer
Einblick in die Medienkritik gegeben. Positionen werden dargestellt und Fragen
aufgeworfen. Kriterien gegen die Nutzung des Internets, als auch für sie werden
dargestellt.
Besonders
im vierten Kapitel wird die mögliche
praktische Umsetzung in der Schule aufgezeigt. Auf die Frage „Wie könnte man
das Internet im Deutschunterricht einsetzen?“ wird eingegangen.
Im
fünften Kapitel sollen die
Auswirkungen der Nutzung des Internets auf die Lese- und Schreibprozesse
beleuchtet werden.
Das
sechste Kapitel zieht das Fazit der
Arbeit.
2. Interneteinsatz
in der Grundschule
Der
Interneteinsatz wird auch in den Grundschulen immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Derzeit sind Computer mit und ohne Internetzugang allerdings noch keine verbreiteten
Werkzeuge in den ersten vier Klassen. Anders
sieht die Wirklichkeit in den Familien der Kinder aus.
Aus diesem
Grund wird es für die Grundschullehrer
in Zukunft eine neue Herausforderung sein, Ihren Schülern neben den
traditionellen Kompetenzen auch den Umgang mit den neuen Medien näher zu
bringen.
"Die Computer
halten Einzug in immer mehr Lebensbereiche. Wer mit offenen Augen seine
Umgebung registriert, wird nicht verleugnen können, dass dieses Phänomen in
unserer Umwelt - und der unserer Kinder - nicht ohne Wirkung bleibt." (Lorenz,
J.H.: Kognitionspsychologische Grundlagen des Lernens mit dem Computer in der
Grundschule.) (Zitat???)
Eva Schäfer zeigt
in ihrem Aufsatz „Lernwelten für Kinder im Internet. Eine Fallstudie“ die
Vorteile des Internetgebrauchs aus Expertensicht auf. „Die beiden
Hauptaussagen, die sich durch mehrere Untersuchungen stützen lassen, sind (1)
die Feststellung, daß die Kinder, während sie im Klassenraum das Internet
benutzen, eine Ahnung davon bekommen, wie viel es in der Welt zu wissen gibt,
und (2) die Beschreibung, daß das Internet ein einzigartiges Fenster zu den
Kulturen darstellt, die für die sozial - schwächeren Kinder oft nicht
erreichbar bzw. sichtbar sind.“ (Sander 2000, 337ff.).
Neben den Möglichkeiten, welche das
Internet ohne Zweifel bietet darf aber nicht der kompetente Umgang
vergessen werden. Für Jutta Wermke ist Medienkompetenz ein sachgerechter und
selbstbestimmter Umgang mit Medien. Dies schließt für sie die Kenntnis
unterschiedlicher Medienangebote nach Form und Inhalt, die Fähigkeit der
Beurteilung der Qualität des Informationsgehaltes und der ästhetischen
Realisierung, als auch Fertigkeiten im Gebrauch und den Einsatz von
Medientechnik mit ein.
Ingrid Hamm versteht unter dem Begriff Medienkompetenz „die
Fähigkeit, Medien souverän und konstruktiv zu gebrauchen, ihre Inhalte zu
bewerten und erfolgreich nach Informationen
und Programmen zu suchen.“
Bevor die Kinder aber ihre Medienkompetenz erweitern ist es
grundlegender ihre Kompetenz im Lesen zu stärken, denn diese steht im
unmittelbaren Zusammenhang mit dem Erfolg der Aneignung der Medienkompetenz. Was
genau versteht man aber darunter?
3. Kriterien für und gegen den Interneteinsatz
Der Erfahrungsraum
der Kinder hat sich durch unsere technisierte Lebensumwelt und durch den
Einfluss der Medien erheblich verändert, deshalb müssen diese Entwicklungen
auch in der Schule berücksichtigt werden. Ist der Einsatz des Internets
schon in der Grundschule sinnvoll?
Der
amerikanische Autor Neil Postman konstatierte bereits 1982 ein „Verschwinden
der Kindheit“, dessen Anfänge er für die USA in die 50er Jahre datiert.
Postman begründet seine Diagnose damals unter anderem damit: „…es ist für die
elektronischen Medien unmöglich, irgendwelche Geheimnisse zu bewahren. Ohne
Geheimnisse aber kann es so etwas wie Kindheit nicht geben.“ Er konnte sich in
dieser Zeit nur auf die Auswirkungen des Kinos und Fernsehens beziehen.
Mittlerweile hat sich die Entwicklung durch die Digitalen Medien verändert und
beschleunigt. „Die Schule nun ist die einzige uns verbliebene öffentliche
Einrichtung,“ fasst Postman zusammen, „die auf der Annahme ruht, dass es
wichtige Unterschiede zwischen Kindheit und Erwachsenheit gibt und dass die
Erwachsenen den Kindern etwas sinnvolles zu vermitteln haben.“ (Postman 1983, 169).
Zweifellos wäre
Postman auf der Seite der Gegner des Interneteinsatzes in der Grundschule. Welche Grenzen und Nachteile ergeben sich bei
der Arbeit am Computer mit dem Internet?
An erster
Stelle ist die weitgehende körperliche Passivität bei dem Empfang von medialen
Informationen ist festzuhalten. Wir betrachten „die Welt“ über den Bildschirm
des Fernsehers oder des Computers wie durch ein Fenster und meinen, etwas
Wirkliches zu erleben. Das häufig angesprochene Problem in der Mediendiskussion
ist die Reduzierung der Informationsaufnahme auf die visuell-akustische
Wahrnehmung. Man sollte sich dessen bewusst sein und sich folgende Fragen
stellen: „Welche konkreten Gefahren für die Entwicklung der Kinder sind damit
verbunden?“ und „Was brauchen unsere Kinder?“.
Sie brauchen
heutzutage einen Zugang zur realen Welt und Zugang zur Medienwelt. Und was
diesen Interneteinsatz in der Grundschule legitimiert ist zum einen de wünschenswerte
bewusste, kritische und mündige Umgang mit Medien, der sich durch den vom
Lehrer unterstützenden
Medienunterricht
bei den Kindern einstellen kann. Der Lehrer in der Grundschule hat hierbei
große Verantwortung. Er muss sich den Nachteilen in methodisch-didaktischer,
lernpsychologischer und medienspezifischer Sicht bewusst sein und sie versuchen
zu vermindern so weit dies möglich ist. Er muss seine Fähigkeit der Auswahl und
sinnvollen Verwendung der Inhalte des Internets, seine Medienkompetenz den
Schülern näher bringen.
Die Gegner der
Mediennutzung in der Grundschule werden sich in Zukunft nicht durchsetzen
können. Sie stellen sich gegen die Entwicklung, welche von der Mehrheit bejaht
wird. So sind heute laut einer Bertelsmann Studie
„drei Viertel
der Eltern in Europa der Meinung, die kompetente Nutzung des Internet sei gut
für Ihre Kinder, weil es die Berufschancen erhöhe und die Lernleistungen in der
Schule verbessere. Nicht nur die Eltern, auch Lehrer wünschen sich die Nutzung
neuer Medien im Unterricht. 85 Prozent der Lehramtsstudenten gaben bei einer
Befragung der Bertelsmann Stiftung an, sie wollen digitale Medien im Unterricht
nutzen. Schüler fordern sogar zu 90 Prozent den Einsatz von Computer und
Internet (Schnoor 2003, S. 7).“
In Brasilien
wird schon den Kindergartenkindern die Möglichkeit gegeben sich mit dem
Computer vertraut zu machen. Weshalb sollte man den deutschen Kindern in der
Grundschule diese Möglichkeit verweigern? Die Vorteile des Internets sind unter
anderem die weltweite Verfügbarkeit aktueller Informationen und Materialien,
die Chance durch die Vielfalt Fächergrenzen überschreitend zu lernen und die
einfache Einbeziehung außerschulischer Partner und Lernorte.
Eine gute
Pädagogik und der gesunde Menschenverstand sind gefragt um die befürchteten und
auch nicht auszuschließenden negativen Folgen einer unbedachten Computer bzw.
Internetnutzung zu verhindern.
4.
Der Interneteinsatz im Deutschunterricht
Infolge
der rasanten Entwicklung der Medienwelt, wollte ich mir ein aktuelles Bild, der
Computer- und Internetkenntnisse einer 2. Klasse, machen. Um mir später zu
überlegen zu welchem Einsatz das Internet im Deutschunterricht kommen könnte.
Ich entwickelte den im Anhang abgebildeten Fragebogen und besuchte die Klasse
2a der Haidwaldschule in Maxdorf, welche ich in einem Praktikum kennen gelernt
hatte. Die Umfrage ist bei den nur 22
Schülern der Klasse natürlich nicht repräsentativ, dennoch kann man bei der
Auswertung Tendenzen feststellen.
Der
Computer- und Interneteinsatz in der Grundschule kann sich positiv auf die
Motivation der Schüler auswirken. Beispielsweise wurde von einem Kind angemerkt:
„Ich würde lieber mit dem Computer Diktate schreiben weil die schrift dan durch
den Computer schöner wird.“ Man kann also daraus schließen, dass ein qualitativ
hochwertiges Ergebnis, wie es zum Beispiel mit einem Textverarbeitungsprogramm
entstehen kann motiviert. Auf die Frage „Würdest du im Deutschunterricht gern
ab und an mit dem Computer arbeiten?“ antworteten 45,5% mit ja, 40,9% mit
vielleicht und nur 13,6% mit nein. Auch
die schriftlichen Antworten auf „Was möchtest du noch alles im
Deutschunterricht lernen und wie möchtest du es lernen?“ gab es nur ein Schüler
welcher „one Computer“ antwortete. Es
stellte sich heraus, dass die Kinder schon eine Idee davon haben, was das
Internet zu bieten hat. „emiel schreiben, was suchen“, „Man kann lernen oder
ins Ibey gehen“, „ich würde gern spile spielen“ und „vielleicht Blätter
Bearbeiten oder Deutsch ins Elisch übersetzen“. Diese Aussagen lassen uns nicht
nur erahnen welche Vorstellungen sie über das Internet haben, sondern auch,
dass natürlich auch, das sie wissen, das man am Computer und speziell im
Internet lernen kann, sich aber auch unterhalten lassen kann.
Laut
Umfrage haben nur 27,3% der Elternhäuser keinen Internetanschluss. Außerdem
gaben 31,8% an einen eigenen Computer mit Internetanschluss zu haben. Das
dieses Ergebnis stark von den Wünschen der Kinder beeinflusst wurde ist
anzunehmen. Die Hälfte der Schüler hat schon einmal eine E-Mail verschickt. Die
Frage wie viel von ihnen schon einmal einen Brief geschrieben hat wäre spannend
gewesen. Ich bin mir aber sicher, dass heutzutage wesentlich mehr E-Mails als
Briefe von Kindern verschickt werden. Die Spanne der Erfahrungen mit dem
Internet ist weit. Antworten von „weiß ich nicht mehr.“ bis zu „Äygypten,
Italien, Nomen, Elefanten“ und „ich hab kans vil afarungen von Internet“ wurden
gegeben.
Schüler
die eine hohe Lesekompetenz besitzen haben es leichter sich im Internet zurechtzufinden
und durch dieses sind sie den Kindern ohne Internetzugang in ihren
Möglichkeiten sich Wissen anzueignen klar im Vorteil. Was muss der
Deutschunterricht leisten? Er muss die Lesekompetenz der Schüler stärken und
das kann er ganz klar auch ohne Internet. Wenn diese ausreichend ausgebildet
ist, sollte der Computer und das Internet, wie auch von den Schülern
vorgeschlagen, pädagogisch sinnvoll genutzt werden. Die
4.1. E-Mail Partnerschaften
Die
bis heute wohl populärste Kommunikationsform im Internet ist die elektronische
Post, die E-Mail. Sie könnte auch den Deutschunterricht bereichern. So schafft
der Umgang mit den neuen Medien bekanntlich bei den Kindern einen
Motivationsanreiz.
Klassenpartnerschaften
können durch E-Mail-Kontakte entstehen. In der Klasse, in welcher ich die
Untersuchungen durchführte, wollte ich eine Klassenpartnerschaft initiieren.
Leider standen der Schule Computer zu diesem Zeitpunkt noch nicht zur
Verfügung. Dennoch möchte ich kurz die Idee erläutern. In den Praktika lernte ich
zwei Klassen kennen, die eine in Maxdorf, in welcher ich auch meine
Untersuchungen für diese Arbeit durchführen durfte, die andere in Mannheim.
Beide sind zweite Klassen, so ist es zu
der Idee die Klassen per E-Mail Partnerschaft miteinander bekannt zu machen
gekommen. In diesem Fall wäre ein gegenseitiger Besuch in den Schulen, oder ein
gemeinsamer Ausflug, die Gelegenheit gewesen sich erstmals kennen zu lernen, um
später die E-Mail Partnerschaften mit den Freunden aus der anderen Klasse durchzuführen.
Welche
Vorbereitungen wären notwendig gewesen?
Nachdem
die Schüler sich für eine Partnerschaft mit einer anderen Klasse entscheiden
müssen die Gruppen klären, wie oft, worüber und in welchem Umfang man
korrespondieren will. Dabei ergeben sich sehr viele verschiedene Möglichkeiten.
Es können elektronische Briefe ausgetauscht werden, man kann neben der E-Mail
auch ab und an zu den traditionellen Briefeschreiben wechseln, um die Vorteile
dieser Kommunikationsform die Kinder erfahren zu lassen. Man könnte auch ein
gemeinsames Projekt finden, welches man per E-Mail durchführen kann.
Wenn
die Klassen Erfahrungen mit der Klassenpartnerschaft gesammelt haben kann man
später auch leichter eine Partnerklasse für den Fremdsprachenunterricht im
Internet finden. Zum Beispiel unter www.goethe.de/z/ekp/deindex.html
oder ...
Ideal
wäre nun in Hinsicht auf die Kompetenzausbildung der Schüler in
Deutschunterricht eine Klasse im Ausland zu finden, die Deutsch lernt und als
Muttersprache die Zweitsprache der deutschen Klasse spricht. So könnte der
Auftrag für den Muttersprachunterricht heißen: Berichtige die E-Mail deines
Brieffreundes und spüre wie ein Detektiv die Fehlerquellen auf. Oder….
4.2. weitere Einsatzmöglichkeiten
Der
Einsatz des Internets bietet wie schon erwähnt eine große Vielfalt. Im
folgendem möchte ich einige interessante Seiten für den Deutschunterricht
vorstellen.
Auf der Seite www.watgraf.ch
findet man ein WATGRAF ein Programm für Schüler der 2. bis 7. Klasse mit den
man sein Leseverständnis spielerisch verbessern kann. Die Software und einige
Zusatzaufgaben können kostenlos heruntergeladen werden. Lehrkräfte, die das
Programm im Unterricht verwenden möchten, werden lediglich um Feedback und
Anregungen gebeten. Eine ebenso gut in der Grundschule nutzbare Seite ist
http://gutenberg.aol.de. Das Projekt
Gutenberg enthält deutschsprachige Texte von über 1000 Autoren. Es besteht auch
die Möglichkeit gezielt nach Autor oder Genre zu fahnden. Wie wäre es also mit
einem Detektivspiel? Beispielsweise einer Suche nach den Märchen, in denen
Schnee fällt.
Das
Deutsch – Netz unter www.deutsch-netz.de
zu finden bietet vielfältige Angebote zur deutschen Sprache. Linksammlungen
rund um die Themengebiete Deutsch und Internet, Grammatik, Literatur im Netz
und vieles mehr sind hier zu finden. Unter www.literalitaet.ch
findet man die Schweizer „Literalitäts-Homepage“ mit vielen Ideen zum Lernen im
Kontext neuer Medien. Unter der Rubrik „Literalino“ werden Lese- und
Schreibprojekte für Kinder und Jugendliche vorgestellt.
Hintergrundinformationen für Lehrer gibt die Rubrik „Unterricht“ mit
praktischen Tipps, Vorschlägen für die Umsetzung der Projekte sowie Hinweisen
auf Publikationen, Materialien und weitere Links im Internet.
Besonders
geeignet erscheint der Computer und speziell das Internet als Werkzeug in Unterrichtskonzepten
wie dem Projektunterricht, wo durch eine kommunikative Aufgabenstellung im
Verlauf der Arbeit alle Fertigkeiten gefordert und gefördert werden können. „Der
Hypertext¹ ist eigentlich als Umsetzung des menschlichen Denkprozesses gedacht,
der nicht linear und kausal erfolgt, sondern assoziativ – also von einem
Gedanken zum nächsten springt, ohne das dieser Sprung unbedingt mit den als
Norm anerkannten logischen Prinzipien in Einklang zu bringen wäre.“ (Gölitzer,
S. 57)Computer mit Internetanschluss geben somit den Schülern die Möglichkeit
selbstbestimmter zu lernen.
6.
Fazit – Konsequenzen des Interneteinsatzes
In
den meisten Grundschulen in Deutschland wird in naher Zukunft ein
Internet-Zugang, zumindest in einem für alle Klassen nutzbarem Computerraum
vorhanden sein. Wenn nicht, wird ein großes Potential für die Verbesserung des
Unterrichts verschenkt.
Wird
das Internet das Schulleben in Zukunft auf den Kopf stellen? Die größten
Befürchtungen richten sich auf die Kinder. Viele Pädagogen hegen Sorgen und
Befürchtungen, „aber die Probleme liegen nicht in den Medien selbst, sondern in
der Kompetenz der Menschen, die Medien kritisch und mit Gewinn für sich zu
nutzen“ (Petzold, 2000, S. 117).
Aus
den Untersuchungen von Susanne Richter lassen sich wichtige Erkenntnisse im
Bezug auf den Internetzugang und die Surfzeit der Kinder ableiten. Sie kommt zu
dem Ergebnis, dass die Kinder mit eigenem Internetanschluss oft auch eine sehr
breite Nutzung aufweisen. Daraus lässt
sich ableiten, dass es für die Kinder wichtig ist, einen Zugang zum Internet zu
haben.
In
der Schule sollte den Kindern nicht nur der Umgang mit dem Medium Internet
beigebracht werden, sondern die zwangslose Nutzung gewährt werden. Nur so
können die Kinder, die zu Hause nicht über einen Internetzugang verfügen,
erfahren, dass das Internet umfassend für Hobbys und Interessen, ja für Bildung
eingesetzt werden kann. In Zukunft sollte man den sozial schwachen Familien im
Hinblick auf das Recht auf Informationen kein Fernseher sonder lieber ein
Internetzugang finanziert werden. „Aus verantwortungsbewusst-didaktischer Sicht
ist natürlich […] über den Einsatz von entsprechender Filtersoftware
nachzudenken, die beispielsweise politisch extreme oder pornografische Seiten
herausfiltert.“ (Richter ,S.251). Eltern
wie Lehrer sollten in erster Linie als Berater, Helfer oder als gleichgestellte
Mitsurfer den Kindern zur Seite stehen.
Ganz
nach Susanne Richter, bin auch ich der Meinung, dass es in den nächsten Jahren
eine spezifische Internet-Medien-Didaktik geben muss, die Lernzuwachs und
Kompetenzen auf Seiten der Schüler und der Lehrer sicherstellt. „Denn ein übergeordnetes
Ziel einer solchen Didaktik ist die Vermittlung von Kompetenzen, dich das
Medium aktiv anzueignen und es zur „Artikulation eigener Interessen“ nutzen zu
können (Richter 2, S.251).
7. Anhang
7.1.
Literaturangaben
- Calvert, Kristina; Lecke, Bodo
(Hrsg.) (2003): Mediendidaktische
Forschung – Medienübergreifendes Lernen. Grundlagen und Modelle für
den (Deutsch-) Unterricht. München: kopaed
- Galensa, Heike; Warnecke, Vera
(2001): Internet-Guide für die
Grundschule. Mühlheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr
- Gölitzer, Susanne (2003): Deutschdidaktik und Neue Medien.
Konstitutionsprobleme im Spannungsfeld zwischen Altlasten und Neugierde.
Baltmannsweiler: Schneider
Aufsatzsammlung
- Grigoleit, Frank (1999): Internet im Unterricht. Kilchberg: SmartBooks Publishing AG
- Hurrelmann, Bettina; Hammer, Michael;
Nieß, Ferdinand (Hrsg.) (2003): Lesesozialisation. Leseklima in der
Familie. Band1. Gütersloh: Bertelsmann
- Issing, Ludwig J.; Klimsa, Paul
(1997): Information und Lernen mit
Multimedia.Weinheim: Beltz Psychologie Verlags Union
- Lehners, Uwe; Merkes-Frei, Christa
(2000): Computer im
Deutschunterricht. München: Goethe-Institut
- Marotzki, Winfried; Meister, Dorothee
M.; Sander, Uwe (Hrsg.) (2000): Zum Bildungswert des Internet.
Herausgeber Sander, Uwe, Bildungsräume digitaler Welten. Band 1.
- Metzger, Klaus (2001): Handlungsorientierter Umgang mit Medien
im Deutschunterricht. Didaktische Voraussetzungen. Modelle und
Projekte. Berlin: Cornelson Scriptor
- Petzold, Matthias (2000): Die Multimedia-Familie. Mediennutzung,
Computerspiele, Telearbeit, Persönlichkeitsprobleme und Kindermitwirkung
in Medien. Opladen: Leske + Budrich
- Richter, Susanne (2004): Die Nutzung
des Internets durch Kinder. In: Ewers, Hans-Heino; Garbe,
Christine; Rank, Bernhard; Steinlein, Rüdiger (Hrsg.): Kinder- und Jugendkultur, -literatur
und –medien. Theorie – Geschichte – Didaktik. Band 27. Frankfurt am
Main: Peter Lang
- Schnoor, Detlef; Vorndran, Oliver
(2003): Schulen für die
Wissensgesellschaft. Ergebnisse
des Netzwerkes Medienschulen. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung
- Schindler, Wolfgang; Bader, Roland;
Eckmann, Bernhard (Hrsg.) (2001): Bildung in virtuellen Welten. Praxis und
Theorie außerschulischer Bildung mit Internet und Computer. Frankfurt am
Main: Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik, Abt. Verlag
Internetseiten
Deutsch-englisches
Online Wörterbuch
Das Wörterbuch
hilft Ihnen, Vokabeln und Redewendungen aus dem Deutschen ins Englische und umgekehrt zu übersetzen. Zusätzlich finden Sie hier einen Link zu den Datenbanken „Deutsch für Reisende“ und „Internet-Handbuch der deutschen
Grammatik“.
Deutsch – Netz
mit Linksammlungen
Das Deutsch -
Netz verwöhnt Sie mit Angeboten zur deutschen Sprache und Literatur,die Sie für
den Deutschunterricht nutzen können. Hier finden Sie zum Beispiel Linksammlungen
rund um die Themengebiete Schule und Internet, Deutsch und Internet, Lehrpläne.
Literatur im Netz, Grammatik, Rechtschreibung u.v.m.
Deutschunterricht
leicht gemacht
Der Duden Verlag
offeriert neueste Nachschlagewerke für alle, die professionell mit der
deutschen Sprache umgehen möchten. Hier finden Sie aktuelle Ratgeber für den
Deutschunterricht und können sich Unterrichtsmaterialien im PDF-Format
herunterladen
Für Nachfragen
steht ein „Feedbackformular“ zur Verfügung
Textsammlung von
über 1000 Autoren
Das Projekt
Gutenberg – DE enthält deutschsprachige Texte von über 1000 Autoren. In der
linken Navigationsleiste haben Sie die Möglichkeit, gezielt nach dem Autor
Ihrer Wahl zu fahnden. „Genres“ gestattet Ihnen darüber hinaus eine Suche nach
Titeln innerhalb der Märchen, Fabeln, Sagen, Gedichte, Anekdoten und Erotica.
Kinder- und
Jugendbuchautoren
Von A wie Arold
bis W wiw Wolf listet Ihnen diese Datenbank „Autoren und andere wichtige Leute
die mit Kinder- und Jugendliteratur zu tun haben“ auf. Die Links führen Sie zu
biografischen Daten der Autoren, geben Auskunft über die jeweilige
Lebensgeschichte und laden zum Stöbern in den Buchangeboten und Geschichten
ein.
Amtliches
Regelwerk zur neuen deutschen Rechtschreibung
Die Regeln und
das Wörterverzeichnis der neuen deutschen Rechtschreibung können Sie hier
übersichtlich abrufen. Das amtliche Regelwerk führt Sie über Links direkt zum
Thema Ihres Interesses.
Projektwoche „Lesen“
Die Web-Präsenz
der Grundschule Kirchheim-Heimstetten informiert über ihre Projektwoche zum
Thema „Lesen“. Dafür haben sich die Lehrer einiges einfallen lassen. Alle
fantasievollen Aktivitäten rund um das Buch sind nach den Jahrgangsstufen 1 bis
4 geordnet.
Lernen im Kontext
neuer Medien
Die Schweizer
„Literalitäts-Homepage“ entwickelt Ideen zum Lernen im Kontext neuer Medien.
Unter der Rubrik „Literalino“ werden Lese- und Schreibprojekte für Kinder und
Jugendliche vorgestellt. Hintergrundinformationen für Lehrer gibt die Rubrik
„Unterricht“ mit praktischen Tipps, Vorschlägen für die Umsetzung der Projekte
sowie Hinweisen auf Publikationen, Materialien und weitere Links im Internet.
Nutzung neuer
Medien für die Lese- und Schreiberziehung
Ausführlich
untersuchen diese Seiten der „Wiener Zeitung“ die Beziehungen zwischen neuen
Medien und der Lese- und Schreiberziehung. Dabei erhalten Sie nicht nur
Informationen über die Ziele der Medienpolitik und die Nutzung der neuen Medien
im Unterricht, sondern auch Vorschläge für Anwendungen und Projektarbeiten.
Kostenlose Hilfe
beim Leseverständnis
Schüler der 2.
bis 7. Klasse haben mit diesem Programm WATGRAF die Möglichkeit ihr
Leseverständnis spielerisch zu verbessern. Die Software und einige
Zusatzaufgaben können kostenlos heruntergeladen werden. Lehrkräfte, die das
Programm im Unterricht verwenden möchten, werden lediglich um Feedback und
Anregungen gebeten.
Einsatz des PC im
(Deutsch-) Unterricht
Die Seite „Tipp
& klick“ unterbreitet eine Palette von Angeboten für den Einsatz des
Computers im (Deutsch-) Unterricht. Dazu gehören Kurse zur Aus- und
Weiterbildung von Lehrern, Workshops, Beratung für den Einsatz des PC und
Lernsoftware. Zusätzlich können Sie hier nützliche Informationen zum
Computereinsatz im (Deutsch-) Unterricht und kommentierte Lernsoftware-Listen
abrufen.
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